Autor: 5CUBE
ERP-Systeme gewinnen in Unternehmen immer mehr an Bedeutung. Nicht jedes System bringt jedoch alle notwendigen Features mit. In vielen Unternehmen wird beispielsweise das Thema Lieferantenbewertung unterschätzt. Gerade im Handel und in der Produktion ist es wichtig, mit den richtigen Lieferpartnern zusammenzuarbeiten. Ein Vergleich zwischen den verschiedenen Unternehmen ist jedoch oft gar nicht so einfach, da sehr viele Daten gesammelt und miteinander verglichen werden müssen. Mit dem richtigen ERP-System sieht das Thema dagegen ganz anders aus, weshalb es wichtig ist, dass ein gutes System auch eine aussagekräftige Lieferantenbewertung ermöglicht.
Was ist Wirtschaftlichkeit im Unternehmen?
Wirtschaftlich Arbeiten ist einer der Schlüsselfaktoren für ein erfolgreiches Unternehmen. Doch was genau bedeutet eigentlich Wirtschaftlichkeit? Generell geht es darum, dass in einem Unternehmen die Aufwendungen nie größer als der Ertrag sein sollten. Um die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens zu ermitteln, werden typischerweise Erlöse und Kosten miteinander ins Verhältnis gesetzt. Ein wichtiger Faktor bei den Kosten sind dabei oft die Lieferanten.
Was sind Lieferanten?
Als Lieferanten werden generell Organisationen oder Einzelpersonen bezeichnet, die bestimmten Abnehmern Waren oder Dienstleistungen durch Lieferung übergeben. Die Lieferanten müssen dabei wohlgemerkt nicht notwendigerweise auch selbst die Hersteller der gelieferten Produkte sein. Sie sind vor allem für die Beschaffung und die Lieferung zuständig.
Bedeutung und Ziele der Lieferantenbewertung
Ein guter Lieferant ist für jedes Unternehmen ein nicht zu unterschätzender Faktor. Entsprechend wichtig ist es, sich regelmäßig einen Überblick über die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Partnern zu verschaffen. Hier kommt die Lieferantenbewertung ins Spiel. Auf Basis von gesammelten Daten lässt sich die Performance der Lieferanten objektiv bewerten, sodass man sich ein transparentes Bild machen kann.
Hilfreich ist es dabei, wenn verschiedene Kriterien festgelegt werden, in denen sich eindeutige Beurteilungen treffen lassen. Dadurch können Unternehmen nicht nur bewerten, ob sie ihre Kooperation fortsetzen oder beenden wollen. Anhand der verschiedenen Kriterien lässt sich beispielsweise auch bestimmen, welche Lieferanten sich für bestimmte Zusammenarbeiten besonders eignen beziehungsweise mit wem man zukünftig die Kooperation vielleicht nicht nur weiterführen, sondern auch vertiefen möchte.
Kriterien für die Lieferantenbewertung
Für eine gute Lieferantenbewertung müssen zunächst einmal die entsprechenden Kriterien definiert werden. Auf der Hand liegen hier zunächst sogenannte Hard Facts also Kriterien wie Preis oder Lieferzeiten, die sich quantitativ messen lassen. Darauf sollte aber nicht der alleinige Fokus liegen. Auch qualitative Kriterien und Faktoren wie beispielsweise die Qualität der Lieferung oder potenzielle Zusammenarbeiten in Hinblick auf technische Entwicklungen sollten sich in der Bewertung von Lieferanten wiederfinden. Typischerweise kommen deshalb die folgenden vier Kriterien zum Einsatz:
Einkaufskriterien
In den meisten Fällen spielt der Preis eine wichtige Rolle, wenn es um die Wahl eines Lieferanten geht. Entsprechend hoch gewichtet wird der Preisvergleich in vielen Unternehmen. Für die Bewertung der Preisstruktur der Lieferanten bieten sich neben eigenen gesammelten Daten auch Informationen externer Quellen an. So finden sich beispielsweise über das Statistische Bundesamt oft generelle Preisinformationen in bestimmten Branchen. Hilfreich kann zudem auch ein Blick auf die Transparenz des Lieferunternehmens in Hinblick auf seine Preisgestaltung sein. Wie transparent Lieferanten arbeiten, lässt sich beispielsweise daran abschätzen, ob sie einen Einblick in ihre Kosten und Kalkulation gewähren.
Qualitätskriterien
Abgesehen vom Preis werden Lieferanten auch an der Qualität der gelieferten Materialien gemessen. Qualitätskriterien können dabei auf verschiedenen Wegen ermittelt werden. Eine Möglichkeit ist es beispielsweise, die Anzahl der Reklamationen in ein Verhältnis mit der Liefermenge zu setzen. Auch die ppm-Rate geht in eine ähnliche Richtung. Bei dieser wird berechnet, wie viel fehlerhafte Teile pro 1 Million gelieferte Einheiten auftreten. Allerdings muss man solchen Kriterien aufpassen, dass beispielsweise Dinge wie Herstellungsmängel oder Transportschäden nicht den Lieferanten zur Last gelegt werden. Darüber hinaus sind auch Serviceleistungen und Erreichbarkeit klassische Qualitätskriterien. So kann man beispielsweise überprüfen, wie schnell Lieferanten auf Fragen antworten beziehungsweise wie auf Probleme reagieren, und diese lösen.
Logistikkriterien (Supply-Chain-Kriterien)
Die Pünktlichkeit eines Lieferanten ist ebenfalls ein wichtiges Bewertungskriterium. Erfolgen Lieferungen regelmäßig zu spät, dann ist kaum eine verlässliche Zusammenarbeit möglich. Gerade die Liefertreue lässt sich besonders gut messen, was den Lieferantenvergleich in diesem Kriterium sehr einfach macht. Ebenfalls relevant beim Thema Logistik ist die Mengentreue. Hier geht es darum, dass die Lieferanten auch tatsächlich die Mengen liefern, die im Vorfeld bestellt wurden, was ebenfalls wieder die Verlässlichkeit widerspiegelt.
Entwicklungskriterien (Technologiekriterien)
Ein oft unterschätzter Faktor bei der Bewertung von Lieferanten sind Themen wie Wissen und Informationen. Lieferanten beliefern nicht selten gleich mehrere Unternehmen innerhalb einer Branche und haben daher oft viele Informationen über Kunden, Märkte, potenzielle Probleme und zukünftige Entwicklungen beziehungsweise sind selbst im Bereich Forschung und Entwicklung tätig. Dieses Wissen kann für Unternehmen extrem wertvoll sein, vor allem wenn es gelingt, aus solchen Lieferanten Innovationspartner zu machen. Die Bewertung eines Lieferanten in Hinblick auf seine Entwicklungskriterien ist jedoch nicht immer ganz einfach. Möglichkeiten finden sich zum Beispiel in den Investitionen des Lieferanten in Forschung und Entwicklung oder in der Zahl der bekannten Neuentwicklungen in einem bestimmten Zeitraum.
Der Einsatz von ERP bei der Lieferantenbewertung
Um eine Bewertung der Lieferanten vornehmen zu können, werden entsprechend viele Daten benötigt. Hier kommen ERP-Lösung ins Spiel. Über diese sammeln Unternehmen eine Vielzahl an Daten wie Bestellungen, Lieferungen, Wareneingängen oder Reklamationen, die dann für die Lieferantenbewertung genutzt werden können. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass das ERP-System dies auch unterstützt.
Dies ist zum Beispiel bei MONITOR G5 ERP der Fall, das über den Einsatz von BI direkt die Möglichkeiten für die Auswertung der Daten zur Bewertung der Lieferanten bietet. Es können jederzeit einfach und übersichtlich Grafen über bestimmte Lieferanten oder Produkte aufgerufen und miteinander vergleichen werden. Auch konkrete Zeiträume lassen sich definieren, sodass sich die Ansicht ganz individuell anpassen lässt, um nur die wirklich relevanten Daten zu sehen.
Fazit: Regelmäßige und systematische Lieferantenbewertung bringt Vorteile
Die Bewertung von Lieferanten hat für Unternehmen eine ganze Reihe von Vorteilen. Um allerdings einen guten Vergleich vornehmen zu können, werden nicht nur die entsprechenden Daten, sondern auch passende Kriterien benötigt. Auch sollte die Lieferantenbewertung in regelmäßigen Abständen erfolgen, um die besten Partner für das Unternehmen zu finden. Gerade für Jahresgespräche ist eine 360°-Bewertung ein nicht zu unterschätzendes Steuerungstool.
Besonders hilfreich für die Lieferantenbewertung haben sich dabei ERP-Lösung wie das MONITOR G5 ERP erwiesen. Wenn auch Sie sich für ERP-System interessieren, dann kommen Sie gern auf uns zu. Wir beraten sie individuell und finden die passende Lösung für Ihr Unternehmen.