Kunde:Marquardt Gruppe
Projektdauer: 12 Monate
Unser Kunde:
Die Marquardt Gruppe (im Folgenden „Marquardt“) ist ein weltweit tätiges, inhabergeführtes Familienunternehmen, dass sich seit dem Jahr 1925 erfolgreich in unterschiedlichen Geschäftsbereichen am Markt etabliert hat. Seit der Unternehmensgründung im Jahr 1925 hat sich die Marquardt Gruppe zu einem der global führenden Mechatronik-Experten entwickelt. Heute arbeiten mehr als 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 22 Standorten weltweit für Marquardt in den Einsatzbereichen Automobil, Off-Road-Fahrzeugen, Trucks, Reinigungsgeräten und Haustechnik.
Ausgangssituation und Projektziel:
Marquardt hat 2019 am Standort Ichtershausen, zentral und gut erreichbar am Erfurter Kreuz, eine bestehendes Werksgelände mit Produktionshallen gekauft. Das Unternehmen produziert dort mechatronische Systemlösungen, darunter funktionale Ambientebeleuchtungen für den Fahrzeuginnenraum und Batteriemanagementsysteme für Elektro- und Hybridfahrzeuge.
Das Werksgelände besteht aus mehreren Hallen, die miteinander verbunden sind. Die Produkte werden in einer über 10.000 m² großen Werkshalle im Industriegebiet Ichtershausen gefertigt. Lange Transportwege zwischen den Hallen sowie die begrenzten Platzverhältnisse mit einer Deckenhöhe von knapp acht Metern, haben die Bereitstellung der Materialien für die Produktion erschwert. Um die geforderten Wachstumsraten für die kommenden Jahre zu erfüllen, musste auf der begrenzen Fläche eine flexible als auch weitgehen automatisierte Lager-Lösung gefunden werden.
Für die Produktionsversorgung und die Lagerung von Fertigwaren für die OEMs wurden drei vollautomatisierte Schuttle- und Behälter-Lager sowie autonomen Mobilen Roboter (AMR) und mehrere Routenzüge installiert.
Im Rahmen des Projektes hat HPC hochautomatisierte Intralogistikprozessen auf Basis von SAP EWM eingerichtet, die dank der in EWM integrierten EWM-MFS Schnittstelle eine direkte Anbindung an drei Automatiklager, der AMR und der Routenzüge ermöglicht.
Zur Anbindung der Routenzüge wurde ein Konzept entwickelt, das Material automatisch aus einem Behälter-Lager abruft, Sequenziert, und für die vollautomatische Routenzug-Beladung in einem Sequenz-Shuttle-Lager puffert.
Das Projektziel umfasst folgende Punkte:
- Schnelle und häufige Materiallieferung: Die Produktion soll schnell und häufig mit Materialien durch automatische Routenzüge versorgt werden, sodass in der Produktion keine Bevorratung nötig wird.
- Nahtlose Integration: Die Anbindung der Automatiklager, und der Routenzüge sollte ohne Middleware erfolgen.
- Automatische Sequenzbildung und Beladung: Die Beladung der Routenzüge richtet sich nach den Produktionsversorgungsbereichen und der geplanten Route durch die Produktion. Die Beladung der Routenzüge erfolgt vollautomatisch in weniger als einer Minute.
- Flexible Routenplanung: Die Routen der Routenzüge sollen flexibel und dynamisch planbar sein.
Was hat HPC geleistet?
- Die Anbindung der automatischen Lager- und Routenzugbeladungssysteme erfolgte über die in SAP EWM integrierte Material-Fluss-Steuerung (EWM-MFS).
- Entwicklung eines flexiblen Routenzugkonzepts unter Berücksichtigung:
- Verschiedene und flexible Routen mit mehreren Bahnhöfen.
- Erstellung von Fahrplänen zur Einhaltung strikter Abfahrtszeiten.
- Eine konfigurierbare Zugzusammenstellung (Anzahl Waggons, Fächer und deren Kapazität).
- Einrichtung benutzerfreundlicher Oberflächen.
- Behältervorbereitung: Automatische und rechtzeitige Bereitstellung von Material.
- Konfigurationen der Bahnhöfe: Spezifische Be- und Entladeseite für die variablen Routen.
- Schulung der Mitarbeiter während der Inbetriebnahme.
- Kontinuierliche Unterstützung des Kunden von der Planung bis zur produktiven Nutzung.
- Nachschubanalyse parallel zur aktiv durchgeführten Fahrt
- Die Ladelast je Routenzugwagen wird bei Teilentladung beachtet (Kurvenfahrt)
- Beachtung von ergonomischen Anforderungen (mittige Platzierung schwerer Behälter)
Welche Vorteile hat unser Kunde?
- Flexibles Routenzugkonzept, das auf andere Standorte übertragbar ist.
- Geeignet für automatische und manuelle Beladung.
- Schnelle Einarbeitung neuer Mitarbeiter durch intuitives Design.
- Effiziente Beladung: bis zu 96 Kisten in unter einer Minute.
- Geringer Wartungsaufwand und hohe Fehlertoleranz.
- Hohe Flexibilität durch viele Einstellungs- und Konfigurationsmöglichkeiten.
Welche Herausforderungen gab es?
Aufgrund sich ändernder Anforderungen infolge der baulichen Gegebenheiten mussten unsere Berater das System auf agile Weise implementieren. Die gleichzeitige Beladung von bis zu vier Routenzügen innerhalb kurzer Zeitrahmen waren anspruchsvoll. Trotz der Herausforderungen konnte die Projektdauer eingehalten werden und unser Kunde konnte termingerecht in die produktive Nutzung gehen. Mit dieser Automatisierung konnte Marquardt die Materialversorgung effizienter gestalten und die Produktionsabläufe optimieren.